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The Flow doesn’t give a f*ck about your drama!

„Es gibt nichts zu tun"


Wenn mal wieder alles zu Viel ist, der Kopf Lambada tanzt und der Körper nicht zur Ruhe kommt, dann begegnet mir immer wieder dieser Satz. Von Freunden, vom Internet-Guru und auch gerne von mir selbst.

Ich merke, wie er mich eben absolut gar nicht beruhigt, sondern eher noch nervöser macht.

„Ich soll hier rumsitzen? Ich soll ruhig abwarten, während mein Leben zerbröselt?"


Was da redet bin nicht ich. Es ist ein Programm, dass sich installiert hat. Dass immer wieder dann greift, wenn es aufregend und intensiv wird.

Wenn da Veränderung passiert, die unser System als „beängstigend“ oder „unsicher“ labelt.

Dann springen die Alarmglocken an: MANGEL, MANGEL!!!! Wir fürchten um unsere Existenz wir müssen sofort wieder in den Komfort zurück. Schnell handeln, augenblicklich.

Das wäre prinzipiell ja auch hilfreich, wenn ich vor einem Säbelzahntieger stünde oder die Seile der zerreißen. Dann wär ich sehr dankbar für die Panik, die mich dazu treibt zu rennen oder umzudrehen, damit ich mich wieder sicher fühle.


Ich stehe aber in meiner wohlig-warmen Wohnung und trinke einen Kaffee. Ich habe halt nur dummerweise zu weit in die Zukunft geschaut und mich verrückt gemacht. Habe Geschichten gesponnen, wie das leere Konto zur Privatinsolvenz und zum Schlafplatz unter der Brücke führen. Wie ich definitiv NIEMALS wieder irgendwas bezahlen kann.

Wie die Menschen mich verachten, weil ich versagt habe im Leben. Wie sie mitleidig die Köpfe schütteln und sagen : „Schade, sie hatte soviel Potential“.


Ich spinne diese Geschichten gerne soweit, bis ich selber lachen muss. Um meinem Gehirn zu zeigen, dass es kein Tiger und keinen Abgrund gibt. Dass es diese Show gerne aufheben kann für die Momente, in denen es wirklich gebraucht wird.

Diese Drama-Sucht des Gehirns kommt von fehlender Lebendigkeit. Darüber möchte ich auch noch schreiben, aber hier geht es um etwas Anderes.

Um etwas sehr Wertvolles: Unsere Intuition


Jetzt will ich nicht zu weit in patriarchale Strukturen eintauchen, aber Fakt ist, dass unsere westliche Welt auf dem rein männlichen Prinzip beruht und die weiblichen Qualitäten absolut aussen vor lässt oder sogar kleinmacht. Verbietet, teilweise.

(Disclaimer: Rede hier nicht vom Geschlecht sondern der Dualität an sich. Männlich/Weiblich, Ying/Yang, whatever floats your boat...)

Das System, so wie es gerade ist, funktioniert nur durch Kontrolle. Es gibt wenig Platz für Spontanität oder Spürigkeit.

Unsere Intuition ist der Weibliche Aspekt, sie ist bei den meisten von uns allerdings auf stumm oder sehr leise getuned.

Kein Wunder. Stell dir vor, du hast einen Abgabetermin und merkst am Tag selbst: Wow, da ist gerade absolut GAR keine Inspiration für den Feinschliff. Können wir uns noch zwei Tage mehr Zeit geben?

CHAOS, verwirrte Anzüge und große Augen. „Faul“ , „Unverlässlich“!


Tatsache ist aber, dass wir keine Maschinen sind. Nichts ist vorhersehbar. Ich habe für mich festgestellt, dass ich richtig effizient arbeite, wenn ich mein Momentum nutze.

Heißt nicht, dass sich Kreativität und Muse nicht trainieren lässt. Klar, sonst ist es wirklich rumwarten.

Aber selbst für meine Steuererklärung kommt der passende Tag und wenn ich dann mich direkt dran setze, ist die Sache in 2 Stunden erledigt, für die ich mich sonst „nach Plan“ einen Tag lang gequält hätte. Ich muss „nur“ darauf vertrauen, dass dieser Moment IMMER eintritt. Zur absolut richtigen Zeit und nicht da, wo es mein Spatzenhirn eingeplant hat.


Ich möchte also für mich und dich den Satz etwas anders formulieren, du weißt schon, damit unser Hirn nicht gleich Party macht.

„Es gibt nichts zu tun““ >> „Es gibt nichts zu kontrollieren"





Damit gebe ich nämlich Raum um auf die Stimme zu hören, die mich aus Inspiration und nicht aus Angst handeln lässt. Ich gebe zu, es ist wie ein neuer Muskel, den wir stetig aufbauen dürfen. Vor allem im Miteinander, denn da greifen die alten Muster besonders gerne.

Such dir die Menschen, die diese Reise gemeinsam mit dir gehen.

Die lieber offen und ehrlich kommunizieren, als Dinge „durchzuziehen“.


Und bevor sich jetzt jemand auf den Boden wirft: JA, es wird alles fertig. NEIN, man dümpelt nicht ziellos umher.

Es ist einfach nur näher am natürlichen Zustand. Fließen mit dem, was gerade wirklich da ist.

Volle Energie? Dann hau rein! Du hast ja deine Notizzettel mit den Dingen, die du gerne angehen möchtest. Wer weiß, vielleicht setzt du heut alles davon um.

Und wenn sich alles zäh anfühlt? Sei ehrlich, ob es ein Widerstand ist, den es zu überwinden lohnt oder ob heut wirklich Rückzug und Ruhe dran ist.


Was dann nämlich passiert ist, dass Pausen auch wirklich Pausen sind.

Ich habe bereits sehr viel Zeit damit verbracht vorm Laptop oder einem Projekt zu sitzen, weil ich es geplant hatte und sich einfach nichts tat. Dann lenke ich mich ab und tue tausend andere Dinge als das, was ich mir vorgenommen habe.

Resultat ist: Ich hab das Gefühl, nicht produktiv gewesen zu sein und gleichzeitig hab ich mir aber auch keine Ruhe gegönnt.

Im Gegensatz dazu dieses befriedigende Gefühl, wenn der Tag erfüllt war von Aufgaben, Treffen und Schaffen. Wenn ich Abends im Bett liege und spüre: Wow, heute habe ich wirklich was geschafft. Dann war ich im Flow, dann ging es leicht.

Mitterweile kenne ich diese Zustände und darf drauf vertrauen, dass sie immer wieder kommen. Sogar immer öfter, je weniger ich mich diesem Fluss in den Weg stelle.

Nämlich dann, wenn das Hirn Drama schiebt und gerne JETZT SOFORT eine Lösung hätte.


The Flow doesn’t give a fuck about your drama!


Damit ist an sich alles gesagt. Und wenn sich deine Stirn gerade runzelt oder du dich dabei erwischst, wie du etwas nervös auf deinem Sitz hin und her rutschst: Gut so! Spür diese Unsicherheit oder diesen Widerstand.

Geh mal rein in das „Ja, aber...“ Guck dir deine Drama Geschichten auf großer Leinwand an.

Gelingt nicht immer, geb ich zu.

Deswegen ja diese Metapher mir dem Muskel: Wir trainieren ihn mit jedem Mal, wo wir uns auf die Schliche kommen.

Es braucht aber eben die bewusste Entscheidung, dass die Lebendigkeit sich woanders zeigen darf als in der Krise. Lebendigkeit darf sich leicht und freudvoll anfühlen.


Du kannst genug, du bist genug und du tuest genug. Wirklich.

UND: Du wirst nicht sterben, wenn du mal nicht tust.


(Und wenn doch, ist es ja auch schon egal ;-) )

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